Skulpturen 9
Seit 1990 arbeite ich mit den gegensätzlichen Materialien Stein (oder Beton)
und Paraffin. Diese treten in den Wandskulpturen und freistehenden plastischen
Werken in ein spannungsvolles wechselseitiges Verhältnis zueinander. In dem
weicheren, oftmals farbigen Paraffin sind schemenhaft Binnenformen zu erkennen,
die durch das transparente Material durchscheinen.
Dadurch entsteht ein unbestimmter, lichter Raum, der in einer Beziehung steht
zu den konstruktiv-konkreten Formen beider Werkstoffe, die wie ineinander
verwoben wirken. Es entsteht der Eindruck, man könne ins Innere der Skulptur
schauen. In einem Balanceakt verbinden sich Stein und Wachs zu einer neuen
Einheit. Nie lassen sich die Skulpturen mit einem Blick erfassen, sondern bieten
immer noch eine weitere Lesart an.
Getränkt durch den Auftrag von Paraffin auf handgeschöpftem Papier entstehen
begleitend zu den Skulpturen grafische Arbeiten. Klare geometrische Formen,
Transparenzen bestimmen auch hier die Oberflächenstruktur. Linien und Flächen
changieren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität.